Die Grenzen der Welt

Eine Welterkundung


Jasper

Jasper

27.08.2025–03.09.2025

Jas­per wur­de 1813 als Han­dels­sta­ti­on der North West Com­pa­ny, einer Kon­kur­renz­ge­sell­schaft der Hudson’s Bay Com­pa­ny, gegrün­det. Spä­ter wur­de die North West Com­pa­ny von der bri­ti­schen Regie­rung gezwun­gen, mit der Hudson’s Bay Com­pa­ny zu fusio­nie­ren. Vor der Anbin­dung an die Eisen­bahn­li­nie 1911 war Jas­per ein abge­le­ge­nes Dorf. Heu­te fährt regel­mä­ßig der »Cana­di­an« durch den belieb­ten Tou­ris­ten­ort auf 1062 Metern Höhe im Jas­per-Natio­nal­park. Über­nach­tet habe ich im Jas­per Down­town Hos­tel.

Der Bahn­hof von Jas­per stammt eben­falls aus dem Jahr 1911, wur­de aber bei einem Brand 1924/25 voll­stän­dig zer­stört und 1926 wie­der auf­ge­baut.

Außer dem »Cana­di­an« fährt durch Jas­per auch der »Rocky Moun­tai­neer«, ein dop­pel­stö­cki­ger Tou­ris­ten­zug durch die Rocky Moun­ta­ins. Eine Fahrt mit dem »Rocky Moun­tai­neer« ist noch teu­rer als eine Fahrt mit dem »Cana­di­an«; geschla­fen wird dabei nicht im Zug, son­dern in kom­for­ta­blen Hotels.

Als der Jas­per Park Forest Reser­ve, der Vor­läu­fer des Jas­per-Natio­nal­parks, 1907 gegrün­det wur­de, wur­den die dort leben­den Urein­woh­ner ver­trie­ben. Als ein Zei­chen der Urein­woh­ner steht unweit des Bahn­hofs der »Two Brot­hers Totem Pole«. Er wur­de 2011 errich­tet und ersetz­te einen älte­ren Totem Pole, der wie­der zurück in sei­nen Urps­rungs­ort Hai­da Gwaii gebracht wur­de. Außer­dem gibt es in Jas­per noch einen Park mit Infor­ma­ti­ons­ta­feln über die Urein­woh­ner.

Als his­to­risch wer­den in Jas­per Gebäu­de bezeich­net, die zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts gebaut wur­den. Neben dem Bahn­hof von 1911 sind das z. B. das heu­ti­ge Besu­cher­zen­trum, das aus dem Jahr 1914 stammt und frü­her die Park­ver­wal­tung war. Die Fire Hall wur­de 1936 gebaut und ersetz­te ein älte­res Gebäu­de von 1914. Wann das Post Office gebaut wur­de, konn­te ich nicht her­aus­fin­den.

Obwohl in Jas­per eigent­lich alles auf das Auto aus­ge­rich­tet ist, gibt es auch ein funk­tio­nie­ren­des Bus­sys­tem zu eini­gen Aus­gangs­punk­ten leich­ter Wan­de­run­gen in der Umge­bung. Ich bin mit dem »Jas­per Tran­sit« mor­gens zum Pyra­mid Lake gefah­ren und dann bei strah­len­dem Son­nen­schein zu Fuß über den Patri­ca Lake zurück zum Ort gewan­dert.

Unter­wegs gab es gute Aus­sich­ten auf die umlie­gen­den Ber­ge.

Am letz­ten Tag mei­nes Auf­ent­halts in Jas­per habe ich den »Old Fort Point-Rund­weg« auf der ande­ren Sei­te des Atha­bas­ca River gemacht. Lei­der war die Sicht jetzt stark ein­ge­trübt. Grund dafür war Rauch, der durch Wald­brän­de in der Gegend ver­ur­sacht wur­de. So etwas ist hier offen­bar nicht unge­wöhn­lich, und der Rauch kann bei grö­ße­ren Wald­brän­den über den Atlan­tik bis nach Euro­pa zie­hen.

Im Juli 2024 gab es einen gro­ßen Wald­brand, der vie­le Häu­ser in Jas­per zer­stört hat. Die Ein­woh­ner wur­den eva­ku­iert. Jetzt sind hier über­all ver­brann­te Bäu­me zu sehen. Der Jas­per-Natio­nal­park ist aller­dings ziem­lich groß, und die 30000 Hekt­ar, die vebrannt sind, sind nur drei Pro­zent der gesam­ten Flä­che des Natio­nal­parks. Außer­dem haben Wald­brän­de auch ihre gute Sei­te. Wäh­rend frü­her jeder Wald­brand mit allen Mit­teln bekämpft wur­de, geht man hier heu­te davon aus, dass etwa alle 70 Jah­re ein Wald­brand für die Regenati­on des Wal­des not­wen­dig ist. Der Wald­brand im Jas­per-Natio­nal­park war also über­fäl­lig. Aus­ge­löst wur­de er durch ein Gewit­ter; schät­zungs­wei­se neun­zig Pro­zent aller Wald­brän­de welt­weit wer­den aller­dings durch Men­schen ver­ur­sacht.

Am Nach­mit­tag bin ich dann wei­ter zu den nord­öst­lich vom Old Fort Point lie­gen­den Seen gewan­dert.

Maligne-Valley-Tour

28.08.2025

Die Umge­bung von Jas­per habe ich in orga­ni­sier­ten Tages­aus­flü­gen erkun­det. Die ers­te ging ins Mali­gne Val­ley, und der ers­te Stopp war der Mali­gne Lake, ein Glet­scher­see, der vom Mali­gne River mit Glet­scher­was­ser gespeist wird. »Ent­deckt« wur­de der Mali­gne Lake 1908 von Mary Schäf­fer.

Durch den Mali­gne Lake fah­ren Boo­te zur Insel Spi­rit Island. Sol­che Boots­tou­ren wer­den hier bereits seit 1928 durch­ge­führt.

Spi­rit Island ist für die Urein­woh­ner der Regi­on, den Stoney, hei­lig und darf daher nicht ohne wei­te­res betre­ten wer­den. Die Boots­an­le­ge­stel­le befin­det sich daher gegen­über der Insel, und nur von hier aus kön­nen Fotos gemacht wer­den.

Auf der Wei­ter­fahrt vom Mali­gne Lake zum Medi­ci­ne Lake sind wir an dem Nest eines Weiß­kopf­see­ad­lers vor­bei­ge­kom­men. Wenn man genau hin­guckt, kann man den Weiß­kopf­see­ad­ler auf dem Bild erken­nen.

Der Medi­ci­ne Lake liegt etwas nörd­lich des Mali­gne Lakes und wird eben­falls vom Mali­gne River gespeist. Hier gab es das Nest eines Fisch­ad­lers zu sehen (auf dem Foto links, aber kaum zu erken­nen).

The Whistlers

29.08.2025

Von Jas­per aus kann man mit der Seil­bahn »Jas­per Sky­Tram« auf den Berg »The Whist­lers«, einem Haus­berg von Jas­per, fah­ren.

Die Fahrt zur Berg­sta­ti­on dau­ert etwa sie­ben Minu­ten. Von der Berg­sta­ti­on aus führt dann noch ein 1,3 Kilo­me­ter lan­ger Wan­der­weg bis zum Gip­fel auf 2464 Metern Höhe.

Vom Gip­fel aus gab es gute Aus­bli­cke auf die umlie­gen­den Ber­ge und auf Jas­per.

Wildlife-Tour

29.08.2025

Tie­re sieht man im Jas­per-Natio­nal­park am bes­ten abends. Des­halb sind die Wild­life-Tou­ren auch am Abend. Bereits zu Beginn mei­ner Tour konn­ten wir Wapi­tis sehen. Die Fotos konn­ten lei­der nur durch das Auto­fens­ter gemacht wer­den.

Am Medi­ci­ne Lake kamen wir auch wie­der vor­bei.

Elche lie­ben Was­ser und kön­nen in Seen schwim­men. Im Mali­gne Lake war gera­de ein Elch im Was­ser.

Columbia-Eisfeld-Tour

31.08.2025

Ein wei­te­rer orga­ni­sier­ter Tages­aus­flug ging zum Colum­bia-Eis­feld. Es liegt zum Teil im Jas­per- und zum Teil im Banff-Natio­nal­park, etwa 100 Kilo­me­ter süd­öst­lich von Jas­per auf hal­bem Weg nach Banff. Die Fahrt dahin ver­lief über den Ice­fields Park­way, einer Pan­ora­ma­stra­ße zwi­schen Jas­per und Lake Loui­se, einem Ort etwa 55 Kilo­me­ter nord­west­lich von Banff. Die meis­ten Teil­neh­mer des Tages­aus­flugs sind am Ende vom Eis­feld aus wei­ter bis Banff gefah­ren; nur ein Teil fuhr mit einem ande­ren Bus wie­der zurück nach Jas­per.

Kurz nach der Abfahrt konn­ten wir am Stra­ßen­rand Wapi­tis sehen, wie­der nur aus dem Auto­fens­ter her­aus foto­gra­fiert.

Der ers­te Stopp war bei den Atha­bas­ca Falls im Atha­bas­ca River.

Am nörd­li­chen Ende des Colum­bia-Eis­felds befin­den sich der Stut­field Peak und der Stut­field-Glet­scher, die auf einem Foto­stopp foto­gra­fiert wer­den konn­ten.

Einer der Haupt­glet­scher des Colum­bia-Eis­feld ist der Atha­bas­ca-Glet­scher. Der Glet­scher wird jähr­lich etwa 15 Meter klei­ner. An einer Sei­te des Glet­schers befin­det sich der Mount Snow Dome.

Auf den Atha­bas­ca Glet­scher kann man in spe­zi­el­len Bus­sen, genannt »Ice Explo­rer«, fah­ren. Einen Tag vor­her wur­de gera­de der ers­te voll­stän­dig elek­tri­sche »Ice Explo­rer« in Betrieb genom­men (in dem wir aber nicht gefah­ren sind).

Nach einem Mit­tag­essen im »Colum­bia Ice­field Dis­co­very Cen­ter« sind wir dann noch zum »Colum­bia Ice­field Sky­walk« gefah­ren, einer bogen­för­mi­gen Brü­cke mit Glas­bo­den, von der aus man eine gute Sicht auf die Ber­ge hat.


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