Die Grenzen der Welt

Eine Welterkundung


Navimag-Fähre

Mit der Navimag-Fähre durch die chilenischen Fjorde

09.12.2024–12.12.2024

Von Puer­to Montt aus führt die Car­re­te­ra Aus­tral in süd­li­che Rich­tung nach Pata­go­ni­en. Sie wur­de ab 1976 unter der Mili­tär­dik­ta­tur Augus­to Pino­chets gebaut, endet aber bereits im klei­nen Dorf Vil­la O’Higgins. Alter­na­tiv führt der Pan­ame­ri­can High­way durch Argen­ti­ni­en bis nach Feu­er­land. Oder man fährt, wie ich, mit der Navimag-Fäh­re durch die chi­le­ni­schen Fjor­de bis nach Puer­to Nata­les im chi­le­ni­schen Teil Pata­go­ni­ens. Von Okto­ber bis März trans­por­tiert die Fäh­re mit dem Namen »Espe­ran­za« ein­mal wöchent­lich Pas­sa­gie­re zwi­schen Puer­to Montt und Puer­to Nata­les und macht dabei einen Zwi­schen­stopp in der klei­nen Ort­schaft Puer­to Edén. Für drei Näch­te in einer Kabi­ne mit drei Mahl­zei­ten pro Tag bezahlt man bei Ein­zel­be­le­gung dafür 2000 Dol­lar. Für 500 Dol­lar bekommt man aber auch ein Bett in einer Vie­rer­ka­bi­ne. Ich habe mich für die teu­re Ein­zel­ka­bi­ne ent­schie­den. Die Vie­rer­ka­bi­nen waren jedoch über­ra­schen­der­wei­se ziem­lich geräu­mig und kom­for­ta­bel und hät­ten es auch getan. Die Navimag-Fäh­re hat Platz für 220 Pas­sa­gie­re; auf mei­ner Fahrt waren es jedoch nur 70. Ent­ge­gen eini­ger Bewer­tun­gen aus dem Inter­net war auch das Essen auf der Fäh­re sehr gut.

Obwohl die Abfahrt in Puer­to Montt durch den Relon­ca­ví-Fjord erst am Nach­mit­tag war, wur­de bereits am Vor­mit­tag ein­ge­checkt. In Puer­to Montt herrsch­te strah­len­der Son­nen­schein und man konn­te die bei­den Vul­ka­ne Osor­no und Cal­bu­co sehen.

Das schö­ne Wet­ter war jedoch nicht von Dau­er. Am nächs­ten Mor­gen war es wäh­rend der Fahrt durch den Mora­le­da-Kanal nach Puer­to Aguir­re ziem­lich bewölkt. Auf der Fäh­re gab es an die­sem Mor­gen eine Yoga-Stun­de. Es war lei­der die ein­zi­ge auf der Fahrt.

Am Nach­mit­tag ging es wei­ter durch den Pul­lu­che-Kanal in Rich­tung Pazi­fik, wo die Fäh­re wäh­rend der kom­men­den Nacht bis zum Mes­sier-Kanal wei­ter­fuhr.

Dort kamen wir am nächs­ten Tag gegen Mit­tag am Schiffs­wrack Capi­tán Leo­ni­das vor­bei. Zwi­schen­zeit­lich schien das Wet­ter etwas auf­zu­kla­ren.

Die engs­te Stel­le des Mes­sier-Kanals ist mit nur 180 Metern die Angos­tu­ra Ing­le­sa.

Am Mes­sier-Kanal liegt die klei­ne Ort­schaft Puer­to Edén, die Hei­mat der letz­ten Kawes­qar. Puer­to Edén liegt auf der Insel Wel­ling­ton im Natio­nal­park Ber­nar­do O’Higgins. Die Fäh­re mach­te einen Zwi­schen­stopp und es sind eini­ge Pas­sa­gie­re aus- und ein­ge­stie­gen.

Am nächs­ten Mor­gen ging es wei­ter durch den Unión-Kanal und die Neben­ka­nä­le Paso Sobe­nens und San­ta María.

Im San­ta-María-Kanal befin­det sich mit nur 80 Metern die engs­te Stel­le der Fahrt, die Angos­tu­ra White, durch die mit äußers­ter Vor­sicht navi­giert wer­den muss­te.

Wäh­rend der Wei­ter­fahrt nach Puer­to Nata­les wur­de es dann ziem­lich win­dig.

Gegen 11 Uhr mor­gens kamen wir am Ziel­ort Puer­to Nata­les an. Wegen des star­ken Win­des konn­te die Fäh­re jedoch nicht anle­gen, und wir muss­ten noch bis zum Abend war­ten. Es wur­de schon befürch­tet, dass wir eine wei­te­re Nacht auf der Fäh­re ver­brin­gen müss­ten.

Am Abend konn­ten wir die Fäh­re aber dann doch ver­las­sen.

Mit viel Glück kann man auf der Fahrt durch die chi­le­ni­schen Fjor­de angeb­lich auch Del­fi­ne, See­lö­wen und sogar Wale sehen. Wir hat­ten aber kein sol­ches Glück.


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