Die Grenzen der Welt

Eine Welterkundung


Santiago de Chile

Santiago de Chile

12.11.2024–18.11.2024, 25.11.2024–02.12.2024

Von Anto­f­a­gas­ta nach Sant­ia­go de Chi­le habe ich einen Nacht­bus mit Lie­ge­sit­zen genom­men, die sich um 180 Grad ver­stel­len und in hori­zon­ta­le Lie­ge­flä­chen umwan­deln lie­ßen. Er war sehr kom­for­ta­bel, aber bis jetzt der ein­zi­ge der­ar­ti­ge Bus auf mei­ner Rei­se. Die Fahrt hat etwa 18 Stun­den gedau­ert.

Mein Auf­ent­halt in Sant­ia­go ist durch einen ein­wö­chi­gen Auf­ent­halt auf der Oster­in­sel zwei­ge­teilt. Zunächst habe ich in Sant­ia­go in einem Zim­mer im Hos­tel Mer­ced 88 in der Nähe des Bar­ri­os Last­ar­ria, einem Tou­ris­ten­zen­trum mit Kinos, Muse­en, Restau­rants und Bars, und nach der Rück­kehr von der Oster­in­sel in einem Airbnb-Apart­ment gewohnt.

Im Zen­trum Sant­ia­gos, an der Pla­za de Armas, befin­det sich die Metra­po­li­tan­ka­the­dra­le. Sie ist die Haupt­kir­che des Erz­bis­tums Sant­ia­go und steht auf den Rui­nen eines ehe­ma­li­gen Inka­tem­pels. Etwas süd­lich von Sant­ia­go war die Süd­gren­ze des Inka­reichs zur Zeit sei­ner größ­ten Aus­deh­nung. Außer­dem steht an der Pla­za de Armas noch der Pala­cio de la Real, der nach der Unab­hän­gig­keit Chi­les in Pala­cio de la Inde­pen­den­cia umbe­nannt wur­de und heu­te ein Muse­um ist. Das Gebäu­de links dane­ben war ursprüng­lich die Gou­ver­neurs­re­si­denz und ist heu­te das Post­amt.

Von der Pla­za de Armas aus führt die Cal­le Com­pa­ñía de Jesús zur Pla­za Montt-Varas, wo sich der ehe­ma­li­ge Natio­nal­kon­gress und der Jus­tiz­pa­last befin­den. Im Hin­ter­grund des Fotos ist ein inter­es­san­tes Wand­ge­mäl­de zu sehen, dass die bei­den Gebäu­de eben­falls zeigt.

Das Museo Nacio­nal de Bel­las Artes ist ein Kunst­mu­se­um. Sein Design ist vom Petit Palais in Paris inspi­riert.

Der Pala­cio de La Mone­da ist die eins­ti­ge Münz­prä­ge­an­stalt Chi­les und heu­te der Prä­si­den­ten­pa­last. Er steht an der Pracht­stra­ße Alma­da. Unter­halb der Alma­da ver­läuft die Linie 1 der Metro von Sant­ia­go, dem größ­ten U-Bahn-Netz Süd­ame­ri­kas.

Eben­falls an der Alma­da befin­det sich der klei­ne­re von zwei Hügeln Sant­ia­go de Chi­les, der Cer­ro San­ta Lucía. Er ist heu­te ein Park mit einem Aus­sichts­punkt, von dem aus man den zwei­ten Hügel Sant­ia­gos, den Cer­ro San Cris­tó­bal, und die Ber­ge sehen kann.

Nörd­lich der Pla­za de Armas befin­det sich in einer neo­klas­si­zis­ti­schen Guss­ei­sen­kon­struk­ti­on der Mer­ca­do Cen­tral, wo man haupt­säch­lich Fische und Mee­res­früch­te kau­fen kann.

Sant­ia­go besteht aus meh­re­ren Stadt­tei­len, den soge­nann­ten Bar­ri­os. Das Bar­rio La Bol­sa besteht aus den drei Stra­ßen Nue­va York, La Bol­sa und Club de la Unión. Der Bau­stil der Häu­ser erin­nert etwas an New York. In der Cal­le La Bol­sa befin­det sich, wie der Name schon sagt, die Bör­se Bol­sa de Comer­cio.

Das Bar­rio Bel­la­vis­ta ist ein Aus­geh­vier­tel. Es gibt auch eini­ge Wand­ge­mäl­de zu sehen. Außer­dem befin­det sich hier die Tal­sta­ti­on der his­to­ri­schen Stand­seil­bahn zum Cer­ro San Cris­tó­bal.

Oben auf dem Cer­ro San Cris­tó­bal steht eine klei­ne Kir­che und eine Mari­en­sta­tue, die belieb­te Aus­flugs- und Pil­ger­zie­le sind. Auf einer Pro­me­na­de kann man die umlie­gen­den Ber­ge und eine Seil­bahn sehen, die vom Cer­ro San Cris­tó­bal aus zur Gemein­de Pro­vi­den­cia im Nord­os­ten Sant­ia­gos fährt. Im Win­ter hat man von der Seil­bahn aus eine gute Sicht auf die schnee­be­deck­ten Ber­ge. Da aber gera­de Som­mer und es etwas die­sig war, habe ich die Seil­bahn­fahrt nicht gemacht.

Portillo

28.11.2024

Von Sant­ia­go de Chi­le aus kann man am sel­ben Tag Ski fah­ren und einen Strand besu­chen. Öst­lich der Stadt befin­den sich die Anden mit eini­gen Ski­ge­bie­ten und west­lich der Pazi­fik. Wobei das Was­ser hier aller­dings wegen des aus der Ant­ark­tis kom­men­den Hum­boldt­stroms ziem­lich kalt ist. Und Ski fah­ren kann man auch nur wäh­rend der Ski-Sai­son.

Ich habe die Anden und den Pazi­fik nicht an einem, son­dern an zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Tagen mit orga­ni­sier­ten Tou­ren besucht. Zunächst habe ich eine Tour ins Ski­ge­biet Por­til­lo gemacht. Auf der Hin­fahrt gab es einen Foto­stopp mit Blick auf den Acon­ca­gua, mit 6961 Metern der höchs­te Berg Ame­ri­kas.

Danach eine Wein­pro­be im Wei­gut In Situ. Unter ande­rem wird hier die Reb­sor­te Car­mé­nè­re ange­baut. Die­se Reb­sor­te stammt ursprüng­lich aus Süd­frank­reich und ist dort in der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts nach einem Reb­laus­be­fall fast voll­stän­dig ver­schwun­den. In Chi­le hat sie über­lebt.

Schließ­lich fuh­ren wir zum eigent­li­chen Ziel der Tour, der Inka-Lagu­ne in Por­til­lo. Die Stra­ße nach Por­til­lo heißt Los Cara­co­les und ver­läuft in einem Zick­zack. Auch sich abquä­len­de Rad­fah­rer waren auf der Stra­ße zu sehen. Por­til­lo ist eigent­lich ein Win­ter­sport­ort; aller­dings war gera­de Som­mer und kei­ne Ski-Sai­son. Es gibt ein Hotel, das Hotel Por­til­lo, das direkt an der Inka-Lagu­ne liegt. Im Restau­rant des Hotels kann man mit Blick auf die Lagu­ne spei­sen. Was die Lagu­ne mit den Inka zu tun hat, weiß ich aller­dings nicht.

Valparaíso

30.11.2024

Am nächs­ten Tag habe ich eine Tour an die Pazi­fik­küs­te nach Val­pa­raí­so gemacht. Val­pa­raí­so liegt im süd­li­chen Teil einer Bucht, der Bahía del Val­pa­raí­so. Hier befin­det sich der bedeu­tends­te Hafen Chi­les. Vor der Eröff­nung des Pana­ma­ka­nals war er der ers­te grö­ße­re Hafen, den die Schif­fe nach der Umse­ge­lung Kap Horns oder der Durch­fahrt durch die Magel­lan­stra­ße vom Atlan­tik aus erreich­ten. Seit der Eröff­nung des Pana­ma­ka­nals hat der Hafen von Val­pa­raí­so sei­ne Bedeu­tung aller­dings ver­lo­ren. Fran­cis Dra­ke über­fiel Val­pa­raí­so 1578 auf sei­ner Welt­um­se­ge­lung.

In Val­pa­raí­so gibt es meh­re­re Hügel, auf die Stand­seil­bah­nen oder Auf­zü­ge füh­ren. Einer davon ist der Cer­ro Aleg­re mit vie­len Wand­ge­mäl­den. Beson­ders bekannt ist eine Trep­pe mit der Auf­schrift »We are not hip­pies, we are hap­pies« in der Cal­le Temp­le­man.

Geht man die Cal­le Temp­le­man wei­ter in Rich­tung Pazi­fik, kommt man zum Cer­ro Con­cep­ción. Auch hier gibt es vie­le Wand­ge­mäl­de sowie eine evan­ge­lisch-luthe­ri­sche Kir­che, die 1897 von deut­schen Ein­wan­de­rern errich­tet wur­de.

Am Cer­ro Con­cep­ción gibt es einen klei­nen Fuß­weg, den Paseo Mira­dor Atkin­son, von dem aus man den Hafen sehen kann. Die Aus­sicht fand ich aller­dings nicht beson­ders spek­ta­ku­lär. Mit dem Ascen­sor Con­cep­ción, der ältes­ten Stand­seil­bahn Val­pa­raí­sos, ging es dann nach unten.

Auf dem Weg von Val­pa­raí­so wei­ter nach Viña del Mar haben wir einen kur­zen Zwi­schen­stopp an der Cale­ta Por­ta­les, einer Fischer­bucht, an der sich Peli­ka­ne und See­lö­wen auf­hal­ten, gemacht.

Der Ort Viña del Mar liegt im Nor­den der Bahia del Val­pa­raí­so und ist ein Urlaubs­ort für Rei­che. Aus einem mir unbe­kann­ten Grund ist die Haupt­at­trak­ti­on des Orts der Reloj de Flo­res, eine Uhr aus Blu­men.

Vor dem Museo Fon­ck steht ein Moai, der 1951 von der Oster­in­sel nach Viña del Mar gebracht wur­de.

Unmit­tel­bar am Meer befin­det sich das Cas­til­lo Wulff, das zwi­schen 1905 und 1906 vom deut­schen Ein­wan­de­rer Gustavo Wulff erbaut wur­de.

Auch die Som­mer­re­si­denz des chi­le­ni­schen Prä­si­den­ten befin­det sich in Viña del Mar. Wir haben in Viña del Mar zu Mit­tag geges­sen.

Auch west­lich von Sant­ia­go de Chi­le wird Wein ange­baut. Auf der Rück­fahrt von Viña del Mar nach Sant­ia­go gab es eine Wein­pro­be im Wein­gut Emi­lia­na im Val­le de Casa­blan­ca. Die­se Wein­pro­be hat mir aller­dings nicht so gut gefal­len, wie die­je­ni­ge am Tag zuvor im Wein­gut In Situ.


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