05.11.2023–16.12.2023
In der schönen Universitätsstadt Guanajuato habe ich insgesamt sechs Wochen verbracht und als Vorbereitung für meine weitere Reise durch Zentral- und Südamerika einen Spanisch-Intensivkurs in der Escuela Mexicana besucht. Als Unterkunft gab es ein Apartment mit Kochecke direkt in der Schule. Guanajuato liegt etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Dementsprechend ist das Wetter hier im Winter etwas kühl. In der ersten Hälfte meines Aufenthalts war es zwar noch ziemlich warm und sonnig, aber danach lag die maximale Tagestemperatur nur noch selten über 20° Celsius, und es hat des Öfteren geregnet.
Guanajuato ist eine durch die Kolonialzeit geprägte Stadt mit verwinkelten Straßen und vielen Treppen. Seit 1988 gehört die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.





In einer Stadt mit streng katholischer Bevölkerung gibt es natürlich eine Menge Kirchen. Im Zentrum, neben dem Plaza de la Paz, befindet sich die Hauptkirche der Stadt, die Basílica de Nuestra Señora de Guanajuato.





Ebenfalls im Zentrum befindet sich das 1903 eröffnete Teatro Juárez. Hier finden regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt. Ich habe das Theater im Rahmen eines Konzerts eines Jugendorchesters besucht.


Guanajuato ist eine Universitätsstadt. An der Universidad de Guanajuato studieren etwa 26000 Studenten.


Die Alhóndiga de Granaditas, ursprünglich ein Kornspeicher, spielte eine wichtige Rolle im mexikanischen Unabhängigkeitskrieg. Einer Legende nach soll in einer Schlacht am 28. September 1810 einer der Aufständischen, ein Minenarbeiter mit dem Spitznamen El Pípila, sich einen flachen Stein als Schutz gegen Kugeln auf den Rücken gebunden, zur Alhóndiga gekrochen und im Alleingang die Holztüren der Alhóndiga in Brand gesetzt haben. Von Historikern wird die Existenz El Pípilas und seiner Heldentat allerdings bezweifelt. Im Jahre 1939 wurde ein Denkmal für El Pípila errichtet, von dem aus man eine gute Aussicht auf die Stadt Guanajuato hat. Zum Denkmal fährt eine Zahnradbahn, genannt Funicular.




Samstags wurden von der Escuela Mexicana regelmäßig Exkursionen durchgeführt. Eine davon ging am 11. November 2023 zur Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera, heute ein Museum mit verschiedenen Gärten.



Guanajuato war Ende des 18. Jahrhunderts der weltgrößte Produzent von Silber. Auf einer der samstäglichen Exkursion der Escuela Mexicana haben wir am 18. November 2023 die Mina de Valenciana besichtigt, in der bis heute Silber abgebaut wird. Mit dem vielen durch den Silberabbau verdienten Geld wurde nahe der Mine die reich verzierte Iglesia de la Valenciana gebaut.


Am 12. Dezember wird in ganz Lateinamerika die Erscheinung der Jungfrau von Guadalupe gefeiert. Zwischen dem 9. und dem 12. Dezember 1531 ist dem Indigenen Juan Diego auf dem Berg Tepeyac in der Nähe von Mexiko-Stadt die Jungfrau Maria in Gestalt einer indigenen Frau erschienen. Unter Historikern ist allerdings strittig, ob dieser Juan Diego tatsächlich existiert hat. Trotzdem wurde er von Papst Johannes Paul II. 2002 heilig gesprochen.
In Guanajuato pilgern am 12. Dezember zahlreiche Menschen zum Templo de la Calzada de Guadalupe. Zusammen mit einigen Lehrerinnen und Schülern von der Escuela Mexicana sind wir den Pilgerweg an diesem Tag ebenfalls gegangen und haben uns unterwegs an einigen puestos mit Streetfood versorgt. An einen Besuch der Kirche war in dem Gedränge jedoch nicht zu denken.

Ursprünglich wollte ich nur vier Wochen in Guanajuato bleiben. In der vierten Woche hat der Spanischkurs dann allerdings so viel Spaß gemacht, dass ich meinen Aufenthalt noch um zwei Wochen verlängert habe. Am 16. Dezember 2023 habe ich dann meine Urkunde entgegengenommen. Aber auch nach sechs Wochen Spanischunterricht fällt es mir als nicht besonders sprachbegabten Menschen noch schwer, flüssig Spanisch zu sprechen.

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