Die Grenzen der Welt

Eine Welterkundung


Guadalajara

Guadalajara

01.11.2023–05.11.2023

Am Abend des 1. Novem­ber 2023 bin ich mit dem Nacht­bus aus Chi­hua­hua in Gua­d­a­la­ja­ra, der zweit­größ­ten Stadt Mexi­kos und Haupt­stadt des Bun­des­staa­tes Jalis­co, ange­kom­men. Um nach dem tou­ris­ti­schen Che­pe-Aben­teu­er etwas Geld zu spa­ren, habe ich hier mal wie­der in einem Hos­tel über­nach­tet. Lei­der lag es etwas außer­halb, und auch die ört­li­che Metro fuhr nicht bis zum Hos­tel, so dass ich täg­lich etwa drei Kilo­me­ter zu Fuß bis zum his­to­ri­schen Zen­trum mit der Pla­za de Armas und der Kathe­dra­le gehen muss­te.

An der Ost­sei­te der Pla­za de Armas liegt der Pala­cio de Gobier­no, der ein Muse­um der Geschich­te des Bun­des­staa­tes Jalis­co beher­bergt. Fer­ner gibt es hier Wand­ge­mäl­de des mexi­ka­ni­schen Künst­lers José Cle­men­te Oroz­co, die die Geschich­te Mexi­kos illus­trie­ren und auf denen u. a. auch wie­der der Natio­nal­held Miguel Hidal­go abge­bil­det ist.

Ansons­ten gibt es noch eine Men­ge Kir­chen in Gua­d­a­la­ja­ra. Im Tem­plo Expia­to­rio kom­men zu jeder vol­len Stun­de die zwölf Apos­tel aus dem Kirch­turm her­aus, wäh­rend dazu ein Glo­cken­spiel spielt.

Den Vor­ort Zapo­pan erreicht man mit der Metro, genannt »Tren Lige­ro«, die teil­wei­se unter- und teil­wei­se ober­ir­disch ver­läuft. Die zwi­schen den Vor­or­ten Zapo­pan und Tla­que­paque ver­keh­ren­de Linie 3 ist erst 2020 in Betrieb genom­men wor­den und für Tou­ris­ten beson­ders inter­es­sant.

In Zapo­pan kann man eine der wich­tigs­ten Wall­fahrts­kir­chen Mexi­kos besu­chen, die Basí­li­ca de Nues­tra Seño­ra de Zapo­pan. In ihr befin­det sich eine Sta­tue der Jung­frau Maria, auch Zapo­pani­ta genannt. Einer Legen­de zufol­ge soll die Jung­frau Maria bei der spa­ni­schen Erobe­rung eine Rol­le gespielt haben, indem sie bewirk­te, dass die indi­ge­ne Bevöl­ke­rung ihre Waf­fen nie­der­leg­te und zum Chris­ten­tum kon­ver­tier­te. Mit ande­ren Wor­ten: hier wird die Kapi­tu­la­ti­on der India­ner vor den Spa­ni­ern gefei­ert. Jedes Jahr am 12. Okto­ber fin­det eine gro­ße Pro­zes­si­on von der Kathe­dra­le von Gua­d­a­la­ja­ra zur Basi­li­ka von Zapo­pan statt.

Bei mei­nem Besuch in Zapo­pan gab es direkt vor der Basi­li­ka eine gro­ße und lau­te Zum­ba-Ver­an­stal­tung. Die Zum­ba-Musik drang bis in die Kir­che. Ich kam gera­de recht­zei­tig für die Mes­se um elf Uhr; die Zum­ba-Ver­an­stal­tung ende­te erst eine hal­be Stun­de spä­ter. Im Devo­tio­na­li­en-Shop habe ich mir nach der Mes­se dann noch zur Erin­ne­rung ein Hei­li­gen­bild der Zapo­pani­ta gekauft.

Ein ande­rer Vor­ort, Tla­que­paque, liegt am ande­ren Ende der Metro-Linie 3. Das his­to­ri­sche Zen­trums Tla­que­pa­ques ist ein soge­nann­tes Pue­blo Mági­co, ein beson­ders sehens­wer­ter Ort. Bei mei­nem Besuch am 4. Novem­ber wur­de hier immer noch der Día de Muer­tos gefei­ert.

Tequila

03.11.2023

Vom Bus­bahn­hof in Gua­d­a­la­ja­ra fah­ren regel­mä­ßig Bus­se nach Tequi­la, bekannt für die Pro­duk­ti­on von Tequi­la. Der Bus benö­tigt für die Fahrt je nach Ver­kehrs­auf­kom­men in Gua­d­a­la­ja­ra etwa zwei bis drei Stun­den. Auch Tequi­la ist ein Pue­blo Mági­co.

Im soge­nann­ten Mun­do Cuer­vo befin­det sich die Desti­le­ría La Roje­ña, die ältes­te Tequi­la-Destil­le­rie Latein­ame­ri­kas. Sie pro­du­ziert den Tequi­la der Mar­ke José Cuer­vo und kann im Rah­men einer Tour besich­tigt wer­den. Auf einer sol­chen Tour gibt es auch regel­mä­ßig klei­ne­re Tequi­la-Pro­ben zu ver­kos­ten. Nach der Besich­ti­gung wur­den dann in einer Exper­ten-Ver­kos­tung die Unter­schie­de ver­schie­de­ner Rei­fe­gra­de des Tequi­la erklärt. Etwas bene­belt habe ich nach der Ver­kos­tung mei­ne Urkun­de ent­ge­gen­ge­nom­men, mit der ich mich fort­an als aus­ge­wie­se­nen Tequi­la-Exper­ten bezeich­nen kann, und im Shop noch eine Fla­sche José Cuer­vo Tra­di­cio­nal Tequi­la Añe­jo gekauft. Die­se Tequi­la-Sor­te soll zwölf Mona­te in ame­ri­ka­ni­schen Eichen­fäs­sern und anschlie­ßend sechs Mona­te in iri­schen Whis­key­fäs­sern gela­gert haben.

Wäh­rend ansons­ten stän­dig auf die Gefah­ren des Alko­hol­kon­sums hin­ge­wie­sen wird, wur­den der Tequi­la und die Tequi­la-Destil­le­rien 2006 zum UNESCO-Welt­erbe ernannt.

Es gibt auch eine Fol­ge »Tequila—Schmiermittel des Machis­mo« der Fern­seh­se­rie »Schät­ze der Welt—Erbe der Mensch­heit«.


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